I. Eröffnungsveranstaltung
Mit einem Besuch der englischen Partner im Barnim wurde das Comenius-Regio Projekt am 21. Januar 2013 im Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde offiziell eröffnet. Dabei wurden die Projektinhalte und gesteckten Ziele noch einmal klar umrissen, Einsatzmöglichkeiten mobiler Medien diskutiert und erste Erfahrungen ausgetauscht. Durch den Vortrag "The digital revolution @ school" des Institutes für Kommunikation in sozialen Medien (IKOSOM) erhielten die anwesenden PädagogInnen einen Überblick der online zur Verfügung stehenden Lernapps, die oftmals kostenlos von einer Plattform heruntergeladen werden können. Die Eröffnungsveranstaltung bot darüber hinaus Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen. Dabei stellte sich auf schulischer Ebene heraus, dass laut Schulordnung an fast allen Projektschulen die Nutzung von Smartphones im Unterricht untersagt ist und sich die Erprobung der mobilen Lernzenarien daher verstärtkt auf Lernumgebungen außerhalb des Schulgebäudes konzentrieren müsse.
II. Workshop - London Mobile Learning Group
Der erste gemeinsame Besuch in der englischen Partnerregion fand im Februar 2013 statt. Auf dem Programm stand ein Workshop der London Mobile Learning Group (LMLG), die 2007 am Institut of Education der University of London von Wissenschaftlern verschiedener europäischer Länder ins Leben gerufen wurde. Die Mitglieder der LMLG haben sich zum Ziel gesetzt, Potentiale mobiler Informations- und Kommunikationstechnologien, wie beispielsweise Smartphones und Tablets, für den Einsatz in informellen und formellen Lernkontexten auszuloten. Während des Workshops präsentierten Prof. Norbert Pachler und Prof. Ben Bachmair aktuelle Forschungsergebnisse auf dem Gebiet des mobilen Lernens. Gemeinsam mit den Projektlehrkräften wurde anschließend die Idee der Mobile Learning Scenarios diskutiert, die der Dokumentation der Schulprojekte dienen sollen und später als Handreichungen an andere Lehrkräfte weitergegeben werden sollen. Abgerundet wurde der Besuch in Croydon durch eine Schulbesichtigung der MovingOn PRU.
III. Halbzeittreffen
In der ersten Hälfte des Projektes wurden mobile Lernszenarien (MLS) in den Partnerschulen entwickelt und erprobt, die vor allem Foto-, Audio- und Videofunktionen der Geräte nutzten, um an externen Lernorten gewonnene Informationen zurück ins Klassenzimmer zu transportieren. Eine Auswertung der ersten Erfahrungen fand gemeinsam mit allen Lehrkräften im Rahmen des Halbzeittreffens in Croydon statt. Am Treffen beteiligt waren auch VertreterInnen des UNESCO Biosphärenreservates und des Hasso-Plattner-Institutes. Auf dem Programm stand unter anderem ein digital geführter Stadtrundgang durch London unter Verwendung der Streetmuseum App für Android Smartphones. Die Augmented Reality App nutzt die Ortungsfunktion, um historische Aufnahmen des Museum of London direkt mit dem Standort eines Besuchers zu verlinken. Die Streetmuseum App könnte im schulischen Bereich im Rahmen von Klassenfahrten genutzt werden. Blickt man durch den Smartphone Bildschirm auf eine Sehenswürdigkeit, wird dies zu einem Blick durch ein Zeitfenster.
IV. Treffen der Lehrkräfte in Croydon
Während Schulen in Croydon durch die steigende Anzahl staatlich gestützter "Academies" zunehmend unabhängig von lokalen Verwaltungsstrukturen werden, haben die Schnittstellen zwischen Schulträger und Schulen im Barnim gerade im Bereich schulischer Medienausstattung in den vergangenen Jahren zugenommen. Mit einem Vergleich der bestehenden Strukturen auf Verwaltungsebene begann das Treffen der Lehrer im Mai 2014 in Croydon. Am Treffen beteiligt waren sechs Lehrkräfte aus dem Barnim sowie deren englische Kollegen. Begleitet wurden die Lehrer von Herrn Jürgen Schließzeit, Spezialist für Interaktive Whiteboards und Mobile Medien, der gemeinsam mit den Lehrern zwei Workshops zum kreativen Einsatz von Lernapps im Unterricht gestaltete. Nachdem die LehrerInnen in der ersten Projekthälfte weitestgehend eigeninitiativ Smartphone Projekte erdachten, erhielten Sie somit in der zweiten Hälfte noch einmal neuen Input für innovative mobile Unterrichtssequenzen. In den Workshops in Croydon wurden sie selbst noch einmal zu Lernenden, die mit Begeisterung eigene Stop-Motion Filme erstellten, QR-Codes generierten oder digitale Rollenspiele vertonten.
V. Treffen der Lehrer im Barnim
Im Rahmen der Bildungsinitiative Barnim wurden alle Schulen in Trägerschaft des Landkreises mit Interaktiven Whiteboards und Laptopklassensätzen ausgestattet. Zusätzlich steht diesen Bildungseinrichtungen seit Frühjahr 2014 eine schulübergreifende Lernplattform zur Verfügung. Damit sind die technischen Rahmenbedingungen für den Einsatz mobiler Medien im Unterricht grundsätzlich erfüllt. Während des Treffens der Lehrer im Barnim erhielten die englischen Lehrkräfte durch Hospitationen im Unterricht und Führungen durch die Schulgebäude einen Einblick in den Schulalltag der Partnerschulen in Eberswalde. Das zweite internationale Treffen der Lehrkräfte diente in erster Linie noch einmal dem Erfahrungsaustausch auf Schulebene. Darüber hinaus diskutierten die Projektlehrkräfte am zweiten Tag ihres Besuchs im Barnim während eines Workshops auf dem Forschungsschiff Solar Explorer gemeinsam über aktuelle Herausforderungen, mit denen Schulen, Lehrkräfte und Schüler in beiden Partnerregionen im Hinblick auf den versuch einer Implementierung mobiler Lernszenarien im Unterricht konfrontiert werden.
VI. Abschlussveranstaltung
Im Juni 2014 wurde das Comenius-Regio Projekt in einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung unter Beteiligung aller Partner sowie interessierter Gäste offiziell im Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde beendet. Neben einem Überblick zu Projektzielen und Aktivitäten bot die Veranstaltung bot den teilnehmenden Lehrkräften eine Plattform, besonders gelungene Schulprojekte vorzustellen und zu erklären. Schüler der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Schule fertigten mithilfe der Stop-Motion App im Fremdsprachenunterricht ein Drehbuch an, während die gleiche Technik in anderen Projekten zur Erstellung kurzer Videotutorials und am Oberstufenzentrum II zur Animation komplexer Montageanleitungen genutzt wurde. Die englischen Schulen präsentierten ein breitgefächertes Repertoire an Lernapps, die schülerzentrierte Unterrichtsaktivitäten sinnvoll unterstützen und ergänzen können. Mit besonderem Interesse wurde das Konzept der "Digital Leaders" der West Thornton Primary Academy aufgenommen, wobei technisch versierte Schüler ihren Mitschülern und auch Lehrern bei Fragen zur Medientechnik beratend zur Seite stehen. Als Abschluss der Veranstaltung präsentierte Herr Matthias Krebs, Leiter des DigiEnsemble Berlin, zusätzlich Apps für den Einsatz im Musikunterricht, deren Klangspektrum er anschließend zusammen mit Solisten der Band in Form einer kleinen Konzerteinlage demonstrierte.